Literatur
2018 konnte Kind & Kegel sein Programm mit Literaturvermittlung durch Tanja Kasischke beginnen. Einer Grundschulklasse aus Wildau und einer aus Eichwalde stellte sie ihre Arbeit als Literaturkritikerin und ein Buch ihrer Bestenliste von 2017 vor. Eine 10. Klasse des Gymnasiums Eichwalde konnte am einer Schreibwerkstatt mit der Autorin und Chamisso-Preisträgerin Anila Wilms teilnehmen. Diese war Teil des Projektes „Weltenwechsel“, gefördert von der Robert-Bosch-Stiftung, drei SchülerInnen konnten anschließend an einem Wochenende im Jugendbildungszentrum Blossin an ihren Texten weiterarbeiten.
Unserem Ziel, dass jedes Kind während seiner Eichwalder Grundschulzeit mindestens eine Autorenbegegnung erleben soll, dienten diese Lesungen: Gaby Grosser las im Januar für vier 2. Klassen aus „Carlos, Knirps und Co.“, Mario Fesler, Gewinner des Deutschen Jugendliteraturpreises 2017, las im Juni für zwei 5. Klassen aus „Lizzy Carbon und der Klub der Verlierer“, Boris Pfeiffer las im November für zwei Fußballhelden-Klassen aus „??? Bundesligaalarm“ und für zwei 3. Klassen aus „Das wilde Pack“.
Auftakt einer weiteren Schreibwerkstatt im Rahmen von „Kultur macht stark“ (finanziert aus Bundesmitteln) bildete im September die Lesung von Thilo Reffert aus seinem neuen, noch nicht veröffentlichten Buch „Linie 912“ vor den drei 5. Klassen. 10 Kindern begaben sich anschließend mit Thilo „Auf die Spuren von Otto Häuser“. An drei Sonnabenden im September und Oktober erkundeten die Kinder die Welt von Ottokar Domma. Sie lasen aus seinen Büchern, sie hörten Otto Häuser aus den Büchern lesen, sie erweckten Ottokar in kleineren Hörspielszenen zum Leben und befragten Zeitzeugen und frühe Leser.
Im April unterstützten wir die Lehrerinnen der drei 3. Klassen bei ihrem Projekt zur Entstehung eines Buches. An je einem Vormittag lernten die Kinder das „Prinzip Wolkenkratzer“ kennen („Der Wolkenkratzer schwingt die Bürste. Wirklich verrückte Berufe“). Anschließend bekam jedes Kind seinen eigenen Wolkenkratzer-Beruf und ausreichend Zeit, diesen in Wort und Bild umzusetzen. Vom Erbsenzähler bis zum Haarspalter entstanden so tolle Geschichten und Bilder. In mühevoller Kleinarbeit konnten wir die Ergebnisse von zwei Klassen als Broschüre setzen und drucken lassen – eine wunderbare Erinnerung für die Kinder.
Auch in diesem Jahr konnten wir dank des BER den Literaturalarm Bilderbuch den interessierten Kindergruppen in und um Eichwalde kostenfrei bzw. kostengünstig zur Verfügung stellen, denn der BER trug über eine Kulturpatenschaft die Finanzierung für 20 solcher Begegnungen. Eine tolle Sache, die uns mit Beamer und Bilderbüchern ausgerüstet im gesamten Bereich ZEWS unterwegs sein ließ.
Die Lesungen wurden durch die Gemeinde Eichwalde und den Friedrich-Bödecker-Kreis Brandenburg sowie den BER unterstützt, denen wir hierfür vor allem im Namen der Kinder und Lehrer danken.
Familientheater
Seit vielen Jahren gehört das Familientheater an vier Sonntagvormittagen fest ins Jahresprogramm des Vereins. Diese Veranstaltungen wurden auch in diesem Jahr wieder durch die Gemeinde Eichwalde unterstützt. Sie bieten der gesamten Familie ein tolles Erlebnis, denn wir achten bei der Auswahl der Stücke darauf, dass alle Generationen auf ihre Kosten kommen. Viele der Bühnen gehören heute zu liebgewonnen Freunden, aber auch in diesem Jahr hatten wir wieder neue Bühnen zu Gast. So begannen wir im Januar mit dem Theater des Lachens aus Frankfurt/Oder mit dem großartigen Stück „Der Wolf und die sieben Geißlein – Ein Fall für Herrn K.“. Passend zu Frühling und Ostern gab es im März „Das schönste Ei der Welt“ vom Theater Geist zu bewundern. Die artisanen zeigten im Oktober ihr neues rasantes Stück „Die drei kleinen Schweinchen“. Kurz vor Weihnachten war das Theater Lakritz mit „Frau Holle“ gleich zweimal zu Gast: am Sonntag als Familientheater und am nächsten Vormittag für die ersten Klassen.
125 Jahre Eichwalde
Am Eichwalde-Jubiläum hat sich Kind & Kegel mit einer besonderen Aktion beteiligt: wir haben dazu aufgerufen, Wohnhäuser oder wichtige Gebäude Eichwaldes mit Legosteinen nachzubauen. Wunderschöne Wohnhäuser entstanden so, aber auch das Rathaus, die Schule oder das Fahrkartenhäuschen, welches nur wenige Tage nach der Aktion abgerissen wurde. Anfang Mai zu den Tagen des offenen Ateliers konnte dann vor der Feuerwache ein Mini-Eichwalde, leider noch mit vielen Lücken, aufgebaut werden.
Das Alter eines Ortes und eines Hauses war auch Thema von zwei Workshops mit den Kitakindern aus der Villa Mosaik.Genaues Betrachten historischer Fotos und Vergleich dieser mit den heutigen Häusern machten den Kindern viel Spaß.
Kostbar
Dieses Projekt hielt uns im Herbst 2018, sogar bis ins neue Jahr, in Atem. Das Ministerium für Verbraucherschutz startete die Qualitätsoffensive Schulverpflegung und wir wollten uns im Raum ZEWS mit der Ernährung von Schülern auseinandersetzen. Wir stellten schnell fest, dass sie über gutes bis sehr gutes Wissen zum Thema verfügen, es aber an der Umsetzung hapert. Unter dem Motto „Wer selber kocht, isst besser“ von Sarah Wiener wurden gemeinsam mit den Schülern Rezepte für eine vernünftige Pausenverpflegung erprobt. Dazu standen uns eine 5. Klasse sowie eine 8. und eine 9. Klasse als Pilotklassen an der Seite, die in mehreren Workshops immer wieder neue Sachen ausprobierten. Ergebnis sind „Kochkisten“: vielfältige Küchenutensilien, aber auch Methoden, um sich dem Thema mit Spaß und Wissensvermittlung zu nähern, die von Schulen, Klassen oder anderen Gruppen bei uns ausgeliehen werden können. Im Januar 2019 wurde dies allen Interessieren in einer gelungenen Abschlussveranstaltung präsentiert.
Sport
Ebenfalls zum festen Programm gehören die beiden Sportveranstaltungen des Vereins. Beide werden gemeinsam mit dem SV Schmöckwitz-Eichwalde realisiert. Das Fußballheldenturnier fand wieder mit vielen geschlechtsgemischten Mannschaften aus Eichwalde und Schmöckwitz statt. Der Tag ist für Spieler wie Zuschauer gleichermaßen ein tolles Erlebnis. Die Nacht im Grünauer Forst hingegen bringt uns mittlerweile an unsere Kapazitätsgrenzen. Gerade die Meile erfreut sich großer Beliebtheit und macht unsere Laufveranstaltung zu einem der größten Volksläufe der Region. Die fantastischen Zeiten bei den 5 km und 10 km Läufern, die vor allem die exakt vermessene gut zu laufende Strecke schätzen, machen den Lauf zu einem der schnellsten auch im Berliner Raum. Neue Regeln bei der Vergabe der begehrten Klassenpreise machten den Lauf in diesem Jahr auch wieder für kleinere Läufergruppen interessant.
Musik, Gartenlesung und anderes
Die vorerst letzte Gartenlesung fand Ende Juli dort statt, wo wir 2012 mit den Gartenlesungen begonnen haben: im wunderschönen Eichwalder Gärtnerhof. Und der Lesende begleitete uns auch über viele Jahre. Hans Jochen Röhrig, am Cello begleitet von Gisela Richter, las aus „William und Mary“ von Roald Dahl, eine zugegeben etwas böse, aber hinreißend gute, pointierte Geschichte des Meisters des schwarzen Humors.
Sing4Fun ist seit einigen Jahren ein fester Bestandteil im Jahresprogramm. 2018 trafen sich die Singeswütigen fünf Mal zum „Massenkaraoke“, bestens begleitet von Klaus Sedl und Matthias Lev.
Darüber hinaus war der Pianist Klaus Sedl im Januar als „Schönspieler“ in der Feuerwache zu hören. Tschaikowskis Blumenwalzer aus dem „Nussknacker“, „Hotel California“ von den „Eagels“ oder Eigenkompositionen – Klaus Sedl überwand in seinem neuen Konzertprogramm spielend die Grenzen zwischen Klassik, Jazz und Pop.
Fast schon Tradition ist es, alle zwei Jahre gemeinsam mit dem Kulturverein Zeuthen den Boogie-Woogie-Pianisten Christian Bleiming einzuladen. Er zählt zu den besten Deutschlands und hat wegen seiner unverwechselbare Art zu spielen eine große Fangemeinde in unserer Region.
Kunstomat
Neben den turnusmäßigen Neubefüllungen des Kunstomaten im Juni und im Dezember gab es 2018 zusätzlich zwei Sonderfüllungen. Die Studenten der Kunsthochschule Weißensee, die anlässlich des Eichwalde-Jubiläums in der Feuerwache ihren Blick auf Eichwalde präsentierten, durften sich auch an dem kleinen Format einer Zigarettenschachtel probieren. Drucke, die im Kunstunterricht einer 4. Klasse, und Töpfereien, die im Hort Jonas Wal entstanden sind, konnten in den Wochen nach dem Weltkindertag aus dem Kunstomaten gezogen werden. Der Erlös kam den beiden Einrichtungen für die Anschaffung von Materialien zugute.